Kupfer und Kupferlegierungen sind, verglichen mit anderen Materialien, sehr vielseitig.
In Europa sind Kupferspezifikationen durch die Euronorm (abgekürzt: EN) beschrieben, welche Kupfergüten durch ein sechsstelliges alphanumerisches System bezeichnet. Der erste Buchstabe, "C" zeigt eine Kupferlegierung an, der zweite eine Produktform, z.B. "B" Rohblocke zum Wiederschmelzen zur Herstellung von Gußprodukten. "C" betrifft Gußprodukte, "F" Füllmaterial zum Schweißen und Löten, "M" Master-Legierungen, "R" raffiniertes ungeschmiedetes Kupfer, "S" Schrott, "W" Schmiedeprodukte und "X" Nicht-Standardprodukte. Drei Nummern werden dann dazu benutzt den Werkstoff zu identifizieren und der letzte Buchstabe dient zur Identifizierung individueller Kupferwerkstoffgruppen und um die Kapazität des Beschreibungssystems zu erhöhen.
Dieser letzte Buchstabe ist wichtig um die Kupferspezifikationen der hauptsächlichen Eigenschaften zu identifizieren. Jede Werkstoffsbeschaffenheit wird, wie folgt, durch einen Buchstaben identifiziert: A - Dehnung, B -Federbiegegrenze, D - wie gezogen, ohne festgelegte mechanische Eigenschaften, G - Korngröße, H - Härte (Brinell oder Vickers), M - wie hergestellt, ohne festgelegte mechanische Eigenschaften, R - Zugfestigkeit, Y - 0,2% Dehngrenze. Für Güße, hängen die Eigenschaften vom dem angewandten Gußprozess ab. Die benutzten Suffixe sind: GS - abgestrahlt, GM - Dauerformguß, GZ - Schleuderguß, GC - Strangguß, GP - Druckguß.
Obwohl die Euronorm akzeptiert und in allen europäischen Ländern benutzt wird können "überholte" nationale Systeme wie das deutsche DIN, das britische BS, das französische AFNOR und das italienische UNI noch immer oft in vielen Dokumenten gefunden werden und bleiben, als solche, aus einer praktischen Perspektive relevant.
Die meistbenutzten Kupfernormen in den USA sind die, welche von ASTM, SAE und ASME herausgegeben werden. In den USA ist ein gemeinsames Nummernsystem errichtet worden um die verschiedenen Bezeichnungssysteme in einem zu koordinieren und zu vermeiden daß dieselbe Nummer für zwei verschiedene Werkstoffe verwendet wird. Dieses gemeinsame System ist das Unified Numbering System (UNS); es ist ein Identifizierungssystem für Handelslegierungen und gibt keine direkten Legierungsspezifikationen.
Trotzdem verweisen Kupfer und -legierungsspezifikationen oft auf UNS um die Güten der Dokumente zu identifizieren oder um Cross-References der Güten zu den UNS Nummern zu geben; diese Kategorie der Legierungen wird in der Total Materia Terminologie als "offiziel" bezeichnet.
Japanische Kupferspezifikationen (JIS) sind auf ISO Normen basiert. In diesen Spezifikationen werden Kupfergüten mit dem optionellen Präfix JIS gekennzeichnet, gefolgt von dem Buchstaben C, für Kupfer und -legierungen sowie einer vierstelligen Zahl welche sich auf die Legierungselemente bezieht. Beispiele: JIS C1020, enthält 99,9% Kupfer, JIS C2720 ist Cu-Zn (Messing), JIS C5191 ist Cu-Sn-P (Phosphorbronze), JIS C3601 ist Cu-Zn-Pb (Bleibronze), JIS C6801 ist Cu-Zn-Al (Messing) JIS ist ein Cu-Zn-Sn Messing etc.
Die Total Materia Datenbank vereinigt internationale Werkstoffspezifikationen und Metalleigenschaften in einem einzigen Datenbanksystem mit Suchfunktion. Anwender erhalten Hilfe durch einen schnellen und einfachen Zugang zu Informationen über mechanische Eigenschaften, chemische Zusammensetzungen, Querverweistabellen, und vielem mehr. Klicken Sie bitte auf den Taster unten, um die Total Materia zu testen.